Die Schweiz intim: Belogen und betrogen – wie reagieren wir?

Tränende Augen, unklare Gedanken, gebrochene Herzen. Wenn die Ohnmacht von Verlustangst, Wut und Verzweiflung überhand nimmt! Eine Situation, über die man nur mit den engsten Vertrauten spricht. Für eine Studie der management tools haben sich gut 100 Schweizerinnen und Schweizer in die Situation eingefühlt und Auskunft gegeben, wie sie reagieren würden: Kinderlose Männer verzeihen eher als kinderlose Frauen. Sind Kinder im Spiel, ist die Bindung zum Partner stärker. Trotzdem wächst jedes dritte Kind nach dem Seitensprung mit getrennten Eltern auf.

Während der persönlich geführten Interviews ist für eine Mehrheit der Befragten der Fall klar: 41% würden sich nach einem Seitensprung konsequent zeigen und den Partner verlassen. 23% würden zugunsten der Beziehung verzeihen. Unschlüssig sind sich 36% der Befragten, da Qualität, Dauer und Tiefe der Beziehung eine entscheidende Rolle spielen.
 

Männer sind toleranter, Frauen unentschlossener

Ein überraschendes Bild zeigt sich, wenn man die Aussagen geschlechterspezifisch differenziert. Während nahezu gleich viele Männer und Frauen dem Partner die rote Karte zeigen (M: 39%,F: 42%), ist für wesentlich mehr Männer (33%) als Frauen (19%) der Seitensprung kein Trennungsgrund. Die Frauen sind einerseits weniger gewillt zu verzeihen, anderseits unentschlossener (M: 39%, F: 27%).
 

Zugunsten von Kindern wird häufiger verziehen

Oft sind es nebst der Beziehungsqualität auch andere Faktoren, die Partner aneinander binden – trotz Seitensprung. Gemeinsame Kinder erhöhen die Bindung an den Partner stark. So würden nur 32% der Eltern die Beziehung sofort beenden – gegenüber 43% bei Kinderlosen. Für 37% der Eltern ist eine Trennung keine Option mehr – gegenüber 21% bei Kinderlosen.
 

In über 30% der Fälle macht der Seitensprung ein Elternteil alleinerziehend

Ein Kind nach der Trennung ohne Partner(in) aufzuziehen bzw. das Kind aus den Augen zu verlieren, ruft bei einer Mehrheit der Männer und Frauen mehr Ängste hervor als der eigentliche Seitensprung. Für die Kinder mag es ein Segen sein, dass der Betrug zu ihrem Wohl häufiger verziehen wird. Partnerschaft und Kind bekommen eine zweite Chance. Traurig aber bleibt, dass ein unbedachter Seitensprung eines Elternteils bei über 32% der Fälle die Trennung zur Folge hat und damit jedes dritte Kind mit nur mit Mutter oder Vater aufwächst.

 

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