Studie zu Akzeptanz und Image der Getränkedose

Recycling ist sinnvoll. Das weiss jedes Kind. Weil es die Ressourcen und damit die Umwelt schont. Da ist es beruhigend zu wissen, dass heute über 90% aller Schweizer Haushalte ihre Abfälle, seien dies PET-Flaschen, Altpapier, Glas oder Aluminiumverpackungen, reziklieren. Das war allerdings nicht immer so. Was insbesondere der Alu-Getränkedose in der Vergangenheit eine ziemlich schlechte Ökobilanz und folglich ein negatives Image bescherte.

An diesem negativen Image hat sich bis heute nur wenig verändert, wie die Studie „Die Alu-Getränkedose in der Wahrnehmung der Schweizer Bevölkerung“, die management tools im Auftrag der IGORA durchführen durfte, herausfand. Während Glas- und PET-Flaschen in der Bevölkerung besonders beliebt sind – 73 Prozent respektive 65 Prozent der Bevölkerung hegen grosse Sympathie für diese Verpackungsarten – ist die Getränkedose derzeit nur bei einem Drittel der Bevölkerung beliebt. Das schlechte Image ist insbesondere auf die vermeintlich schlechte Umweltbilanz zurückzuführen. Nur 16 Prozent attestieren der Dose eine gute Umweltverträglichkeit. Zum Vergleich: Sogar PET-Flaschen und Tetrapaks werden von 38 Prozent bzw. 35 Prozent der Befragten als (sehr) umweltverträglich wahrgenommen.

Dabei tut Herr und Frau Schweizer der Dose Unrecht, wie Andreas Logk, COO bei management tools research, im Interview mit 20 Minuten Online betont.

Andreas Logk im Interview mit 20 Minuten Online

Andreas Logk, management tools research

Das schlechte Image stammt noch aus alten Tagen, die moderne Getränkedose aus Aluminium trägt ihr Stigma als Klima- und Umweltsünder also zu Unrecht. Die Alu-Dose hat in den letzten Jahren in Sachen Ökobilanz mit anderen Verpackungsarten gleichgezogen. Dies liegt vor allem an 3 Gründen:

  • Die Gewinnung von Aluminium ist energieintensiv. Da jedoch die Bevölkerung heute viel mehr rezikliert als früher, ist die Recyclingrate von 40 Prozent noch vor ein paar Jahren auf heute ca. 90 Prozent gestiegen. Ein Dose aus wiederverwertetem Aluminium hat also weniger Energie verbraucht und einen geringeren CO²-Ausstoss.
  • Getränkedosen bestehen heute nur noch aus der Hälfte des Materials wie früher. Wurden damals etwa 20g Aluminium pro Dose eingesetzt, besteht sie heute aus nur noch etwa 11g.
  • Die Aluminiumindustrie hat sich modernisiert. Abbau, Verarbeitung und auch das Recycling werden in immer moderneren Prozessen optimiert und dadurch umweltfreundlicher.

Die Ergebnisse der Studie stellte Andreas Logk auf dem gemeinsamen Medienanlass der IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling und der Ramseier Suisse AG am 20. Januar 2016 vor. Sie zeigen deutlich, dass ein enger Zusammenhang zwischen dem aktuellen Negativimage und der vermeintlich schlechten Umweltverträglichkeit der Getränkeverpackung besteht.

„Schafft man es, die Ökobilanz der Getränkedose der Öffentlichkeit bewusst zu machen, wird die Akzeptanz dieser Verpackungsart steigen“, so die Prognose unseres COO, der die Studie leitete. Eine klare Ansage für alle Getränkehersteller.

 

 

Studie zu Akzeptanz und Image der Getränkedose

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