Jürg Schneider von SIX im Gespräch mit management tools

«Am Tag des SNB-Entscheides war auch bei SIX eine gewisse Aufregung spürbar»

SIX betreibt die Schweizer Finanzplatzinfrastruktur und erbringt Dienstleistungen in vier Geschäftsbereichen rund um den Wertpapierhandel, die Aufbereitung von Finanzinformationen und dem bargeldlosen Zahlungsverkehr. Jürg Schneider ist Mediensprecher bei SIX und beantwortet management tools einige Fragen zu seiner Arbeit und dem Währungsentscheid der Schweizerischen Nationalbank.

 

management tools führt in ihrem ersten Newsletters das Interview mit Jürg Schneider, Mediensprecher von SIX.

Jürg Schneider, Mediensprecher von SIX

Herr Schneider, Sie sind Mediensprecher bei SIX – wie sieht Ihr Tagesablauf gewöhnlich aus?

Jürg Schneider: An einem normalen Tag verschaffe ich mir am Morgen als erstes einen Überblick über die Berichterstattung des Tages. Dabei hilft mir natürlich die Zusammenstellung der relevanten Artikel von management tools. Sobald diese vorliegen, beginnen wir unseren Medienspiegel zusammenzustellen. Es gibt da aber auch andere Tage, an denen es hektischer verläuft und ich Journalisten bereits am morgen früh Auskunft geben muss.

Es ist auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig zu sehen, wie SIX in den Medien gespiegelt wird. Zudem berücksichtigen wir im täglichen Medienspiegel oft auch Themen, welche SIX nicht direkt betreffen. Wir möchten den Mitarbeitenden aber einen Überblick über Marktverhältnisse, regulatorische Vorgaben, Innovationen, Entwicklungen etc. in den für uns relevanten Bereichen der Wirtschaft geben.

Diese sogenannte reaktive Medienarbeit, also das Beantworten von Fragen seitens der Journalisten, stellt jedoch nur einen Teil meiner Arbeit dar. Als Medienstelle möchten wir die Öffentlichkeit auch aktiv auf wichtige Entwicklungen und neue Produkte aufmerksam machen. Dafür organisieren wir auch immer wieder Interviews oder Veranstaltungen für Journalisten, an denen wir hoffentlich spannende Themen aus dem Finanzbereich aufgreifen und interessierten Medienschaffenden präsentieren. Wir haben in der Vergangenheit beispielsweise über eine mögliche bargeldlose Zukunft referiert, uns angeschaut, wie Indices an der Börse geschaffen und bewirtschaftet werden etc.

Im kommenden März führt SIX den SIXHackathon durch, an dem SIX-interne Teams gegen Externe antreten werden. Ziel ist es, einer hochkarätig besetzten Jury nach 30 Stunden einen Prototypen oder ein Konzept aus dem FinTech-Bereich zu präsentieren. Sie sehen, die Arbeit geht uns also eigentlich nie aus.

 

Am 15. Januar 2015 hat die Schweizer Nationalbank den Mindestkurs überraschend aufgehoben. Wie haben Sie diesen wohl eher ungewöhnlichen Tag erlebt?

Schneider: Wie alle waren wir von der Entscheidung der Nationalbank völlig überrascht. Es ist natürlich nachvollziehbar, warum der Entscheid so überraschend kam. Nur so konnten Spekulationen während der Existenz des Mindestkurses verhindert werden. Aber eine gewisse Aufregung war auch bei SIX spürbar.

Rückblickend war der erste Monat im Jahr 2015 natürlich nachhaltig geprägt vom 15. Januar, als historische Höchstmarken erzielt wurden. Mit 949’988 Abschlüssen und rund CHF 27.7 Milliarden lagen beide Werte beim sechsfachen eines durchschnittlichen Tages im Vorjahr an der Schweizer Börse. Die bisherigen Rekordmarken lagen bei rund 392’587 Abschlüssen (9.8.2011) respektive CHF 27.4 Milliarden Handelsumsatz (1.3.2007).

 

Hat sich Ihr Tagesablauf in der Zwischenzeit wieder normalisiert?

Schneider: Natürlich hatten wir am 15. Januar etwas mehr Anfragen von Journalisten. Durch die Aufhebung der EUR/CHF Untergrenze durch die SNB waren jedoch extreme Finanzströme ausgelöst worden. Ein Grossteil dieser Finanzströme wurde durch unsere Infrastruktur abgewickelt. Wichtig für mich als Mediensprecher war, dass unsere Börsensystem den Stresstest erfolgreich und reibungslos gemeistert haben. Von dem her war der 15. Januar ein Tag wie jeder andere. Die SIX-Infrastruktur hat sich unter dieser Last hervorragend gehalten.

 

Sie bekommen ja jeden Tag die Medienclippings von management tools. Was sind die Auflagen, die management tools zu erfüllen hat?

Schneider: Wir suchen nach Stichworten, welche bei management tools hinterlegt sind. Zudem sind wir auf eine europaweite Abdeckung angewiesen, da SIX in 23 Ländern aktiv ist.

Oft müssen wir jedoch ad-hoc Suchergebnisse zu aktuellen Themen haben. Hierbei hilft uns management tools jeweils sehr rasch und zu unserer Zufriedenheit.

 

Was geschieht konkret mit den Clippings? Wie setzen Sie diese im Tagesgeschäft um? Welchen Nutzen stiften sie?

Schneider: Aus den angelieferten Clippings treffen wir tägliche eine Auswahl an relevanten Artikeln, welche dann in unserem Intranet aufgeschaltet werden, damit unsere Mitarbeitenden den Medienspiegel lesen können.

Wir vermitteln den Mitarbeitenden von SIX so eine Übersicht über relevante Themen rund um den Schweizer Finanzplatz und über international relevante Themen für uns.

 

Noch eine Frage: Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Beruf?

Schneider: Der Beruf ist sehr abwechslungsreich. SIX als Unternehmen ist sehr diversifiziert – Börse, Post-Trading, Zahlungsverkehr und Finanzinformationen – unser Unternehmen deckt ein sehr breites Spektrum ab. Als Mediensprecher muss man über das ganze Unternehmen weg Bescheid wissen und kompetent und verständlich Auskunft geben können. Das ist teilweise nicht ganz einfach, aber es macht grossen Spass, komplexe Sachverhalte möglichst logisch zu erklären.