Stefan Kern von Sunrise im Gespräch mit management tools

«Es ist unser Job, die Balance herzustellen zwischen Daily Business und ausserordentlichen Situationen»

Sunrise ist das zweitgrösste Schweizer Telekommunikationsunternehmen und seit Februar 2015 an der Börse kotiert. Sunrise deckt mit Mobile, Festnetz, Internet und digitalem TV alle Bereiche der Telekommunikation ab. Stefan Kern ist Leiter Unternehmenskommunikation bei Sunrise und beantwortet management tools einige Fragen zu seiner Arbeit und dem Börsengang anfangs Jahr.  

management tools führt in ihrem zweiten Newsletters das Interview mit Stefan Kern, Leiter Unternehmenskommunikation bei Sunrise. SIX.

Stefan Kern, Leiter Unternehmenskommunikation von Sunrise

Herr Kern, Sie sind Leiter Unternehmenskommunikation bei Sunrise – wie sieht Ihr Tagesablauf gewöhnlich aus?

Stefan Kern: DEN Tagesablauf gibt es nicht. Gemeinsam ist den Tagen, dass sie früh beginnen und meist spät enden. Es gehört zu jedem Tag, dass wir genau beobachten, was über uns, andere Unternehmen und allgemeine Marktthemen in den Medien berichtet wird. Dass wir uns jeden Tag überlegen, was das für unser Unternehmen und unsere Kommunikation bedeutet – sei es nach aussen, aber auch gegenüber den Mitarbeitenden. Ebenfalls allen Tagen gemeinsam ist ein Teambriefing. So stellen wir sicher, dass alle Disziplinen der Unternehmenskommunikation Hand in Hand arbeiten und kommunizieren. Und ebenso wichtig ist die Abstimmung und Koordination mit allen unseren Units und Abteilungen. Letztlich ist es unser Job, die Balance herzustellen zwischen Daily Business und ausserordentlichen Situationen.

 

Ihr Arbeitsbeginn im August 2014 fiel ja quasi auf die Zeitspanne, in welcher der Börsengang zur Diskussion stand. Wie waren Ihre ersten Wochen bei Sunrise? War Ihr Arbeitsbeginn deshalb besonders herausfordernd?

Kern: Ich war darauf vorbereitet, dass der Telekombereich ein sehr dynamischer Markt ist, in dem viel passieren kann. Aber was gibt es interessanteres und spannenderes in der Kommunikation als einen Börsengang zu begleiten? Ich habe mir sagen lassen, dass es bei Sunrise ab dem ersten Arbeitstag voll los geht. Neue Mitarbeitende erhalten von Anfang an Verantwortung und sind gefordert. Das ist das Schöne am Job hier. Es war herausfordernd, ja. Aber ich konnte mich auf ein gut funktionierendes und kompetentes Team in der Unternehmenskommunikation verlassen. Auch unternehmensweit zogen alle am gleichen Strick, um den Börsengang vorzubereiten und erfolgreich zu machen. Der Erfolg zeigt, dass wir alles richtig gemacht haben.

 

Wie gelingt es Sunrise mit einer relativ geringen Marktbedeutung neben dem Riesen Swisscom zu bestehen bzw. sich zu profilieren? Kern: Ich würde nicht sagen, dass unsere Marktbedeutung gering ist. Wir sind mit Abstand die klare Nummer Zwei im Schweizer Telekommunikationsmarkt und wir sind der einzige Herausforderer, der die gesamte Produktpalette aus einer Hand anbietet: Mobilfunk, Festnetz, Internet und TV. Das gilt im übrigen auch für das Firmenkundengeschäft. Wir punkten auf drei Ebenen: Wir wollen den besten Kundenservice haben; dabei haben wir enorme Fortschritte gemacht. Produktinnovation ist ein weiterer Bestandteil des Erfolgs. Mit Sunrise Freedom können Kunden ihr Abo wechseln wann immer sie wollen. Mindestlaufzeiten haben wir abgeschafft. Und der dritte Baustein zum Erfolg ist unsere Infrastruktur. Unser Mobilfunknetz wurde Ende 2014 zum besten Netz für mobile Telefonie in Deutschland, Österreich und der Schweiz gekürt.

 

Noch eine Frage: Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Beruf?

Kern: Unternehmenskommunikation prägt die Wahrnehmung eines Unternehmens ganz wesentlich. Es ist ein Networking-Job; man muss daher Menschen mögen und sich für das ganze Unternehmen interessieren. Unternehmenskommunikation hat immer die Aufgabe, die Innensichten nach Aussen zu tragen, aber auch die Aussensicht nach Innen zu bringen. Das ist nicht immer einfach, aber immer herausfordernd und spannend. So wie es ausserdem das Handwerk der Kommunikation ist: Schreiben, Diskutieren, Entscheiden, Vorschlagen, Beurteilen. Und vor allem: Umsetzen.