Gratis-Spenden per Mobile App?

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Die App „Goodnity“ des gleichnamigen Berliner Startups macht es möglich: Gutes tun, ohne dafür in den eigenen Geldbeutel greifen zu müssen. Die Nutzer übernehmen eine Patenschaft für ein Kind in einem Entwicklungsland und beantworten dafür – statt zu spenden – Marktforschungsfragen auf ihrem Smartphone.

 

 

Jene Unternehmen, die von diesen Informationen profitieren, zahlen für die Patenschaft. Die App bietet nicht nur den Vorteil, dass sie das Spenden unabhängig von der privaten finanziellen Situation macht, sie ermöglicht auch, jederzeit und gleich mehrfach am Tag etwas Gutes zu tun.
„Goodnity“ arbeitet zwecks einer professionellen Durchführung der Patenschaften mit einer grossen Entwicklungsorganisation zusammen. Welche dies genau ist, war bis Redaktionsschluss nicht mehr in Erfahrung zu bringen. Gesichert scheint die Information, dass bereits ein fünfstelliger Betrag an Spendengeldern eingegangen ist und somit schon zehn Patenschaften für das kommende Jahr finanziell gesichert werden konnten. Und das, obwohl die App derzeit noch nicht mal verfügbar ist. Die iOs-Version soll in der zweiten Juliwoche verfügbar sein, eine Android-Version wird noch etwas länger auf sich warten lassen.

Für unsere Redaktion bei management tools ist „Goodnity“ ein Paradebeispiel für die Veränderungen und Herausforderungen, die sich durch die zunehmende Digitalisierung ergeben. So kann es als eine Demokratisierung des Spendens gesehen werden, da es das Helfen von persönlichen finanziellen Mitteln entkoppelt – ein Smartphone vorausgesetzt.
Gleichzeitig stellt sich jedoch auch die Frage, ob diese Art des „Gratis-Spendens“ nicht Schule und den traditionellen gemeinnützigen Organisationen Konkurrenz machen wird. Wieso sollten die Menschen noch zu monetärer Währung greifen, wenn man mit Meinungen und personenbezogenen Informationen bezahlen und Gutes tun kann?
Uns interessiert Ihre Meinung dazu. Gerne würden wir ein Stimmungsbild in der nächsten Ausgabe des Marktreports widergeben. Zögern Sie nicht, uns zu schreiben: research@management-tools.ch.

 
Abstract by management tools
Quelle: eigene Recherchen, Trends der Zukunft